Subway to Sally’s Eisheilige Nacht / Potsdam 30.12.2023

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Fenria
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Subway to Sally’s Eisheilige Nacht / Potsdam 30.12.2023

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Subway to Sally’s Eisheilige Nacht / Potsdam 30.12.2023
Subway to Sally / Fiddler’s Green / Letzte Instanz / Manntra
30.12.2023 / Potsdam Waschhaus
Rezension by Steph Lensky

Die Eisheiligen Nächte gehören seit 2009 fest zum Repertoire von Subway to Sally und durften folglich auch im Jahr 2023 nicht fehlen. Nach Stopps in Pratteln, Stuttgart, Gießen, Dortmund, Dresden, Braunschweig, Würzburg, Bielefeld und Bremen machten die Folk-Rock-Metaller für den Tour-Abschluss traditionell auch in ihrer Heimatstadt Potsdam Halt. Nach zwei Pandemie-bedingten Ausfällen 2020 und 2021 musste das Event, wie bereits im Vorjahr schon, auch 2023 in das Waschhaus verlegt werden, da die Metropolis Halle anderweitig belegt war. Das tat dem Besucheransturm allerdings keinen Abbruch, war das Konzert schließlich restlos ausverkauft.
Eric Fish persönlich begrüßte die wartenden Zuschauer und kündigte unter tosendem Applaus die Acts des Abends an: die kroatischen Folk-Rocker Manntra, die Brachialromantiker Letzte Instanz, sowie die Irish Folker Fiddler‘s Green. Und dann ging es auch schon los…
Manntra überzeugten sehr schnell mit ihrem mystischen Sound aus schweren Riffs, rauem Gesang und folkloristischen Melodien. Insgesamt sieben Songs performten die Kroaten um Frontmann Marko Sekul, inklusive Fahrt des King auf einem SUP, getragen von den Händen des Publikums. Wer sie vorher noch nicht kannte, dürfte sich nach diesem Auftritt auf jeden Fall mit dem Manntra Virus infiziert haben. Glück für alle, denn die Fünf kommen im Frühjahr 2024 wieder zurück nach Deutschland auf ihrer eigenen Headliner Tour und spielen auch auf Festivals wie dem Hexentanz oder dem Amphi.

Die Eisheilige Nacht Veteranen Letzte Instanz waren schon zum insgesamt fünften Mal dabei. Laut eigener Aussage noch immer ein Highlight in ihrer mittlerweile 25-jährigen Bandgeschichte – diese wird im Dezember 2024 bei ihrer 25+1 Jubiläumsshow in Dresden gebührend gefeiert. Bei ihrem Auftritt im Waschhaus erfreute die Letzte Instanz das Publikum nicht nur mit einem Gastauftritt von Fiddler’s Green Sänger Albi für Entzündet die Feuer, sondern auch mit einem alten und lang nicht gehörten Klassiker, dem Geigenschüler. Passend zu den Feiertagen am Jahresende performten sie – Holly Loose mit schwarzer Weihnachtsmannmütze, Herr Stolz verkleidet als Tannenbaum und Benni Cellini als Weihnachtsmann, der Geschenke ans Publikum verteilte – Mariah Careys All I Want for Christmas is You, welches das Publikum sichtlich feierte. Ein Medley aus Rapunzel und Deichkinds Remmi Demmi heizte der Masse noch einmal richtig ein, bevor mit Noch einmal das Set von insgesamt elf Songs beendet wurde. Holly konnte trotz Bemühungen doch nicht ganz verbergen, dass er gesundheitlich angeschlagen war. So musste er nach dem Gig bereits abreisen und seine Kollegen vertraten die Band ohne ihn am Merch Stand. An dieser Stelle sei schnelle Genesung gewünscht.
Auch Fiddler’s Green waren schon ein ums andere Mal Gast bei den Eisheiligen Nächten. Bei ihrem nun vierten Mal lieferten die sechs Irish-Folk-Rocker um Sänger Albi eine energiegeladene Show, die an diesem Abend ihres gleichen suchen sollte. Zu insgesamt 16 Songs – darunter der Opener Life Full of Pain, Shanghaied In Portsmouth, der etwas ruhigere Greens and Fellows, I'll Tell Me Ma, A Good Old Irish Bar und Victor and His Demons – konnte das Publikum ordentlich abfeiern. Abgerundet wurde das Set mit The Night Paddy Murphy Died.
Nach kurzer Umbaupause eröffneten Subway to Sally passend zum Jahresausklang mit Sarabande de noir, gefolgt von der Schneekönigin – wie es sich gehört natürlich unter Einsatz von reichlich Kunstschnee. Nach diesem im Vergleich zum Party Feeling bei Fiddler’s Green zuvor doch recht schwermütigen, aber nicht weniger gefeierten Auftakt, schloss sich Was ihr wollt an, der das Publikum bis in die letzte Reihe zum Tanzen und Mitsingen anregte. Es folgten als weitere Kracher Leinen Los und Was das Herz will, bevor es mit Eisblumen und Weit ist das Meer noch einmal schwermütig wurde. Weitere Teile des insgesamt 17 Songs umfassenden Sets waren unter anderem Henkersbraut, Ihr kriegt uns nie und Kleid aus Rosen. Natürlich durfte auch der in 2023 veröffentliche Titeltrack zur Eventreihe nicht fehlen: Eisheilige Nacht, ebenso der Evergreen Sieben. Zum Schluss konnte zu Tanz auf dem Vulkan und Veitstanz, bei dem noch einmal alle Bands auf der Bühne zusammenkamen und in dessen Vorfeld Eric Fish auch der Crew im Hintergrund ausgiebig dankte, nochmal ausgiebig gefeiert werden. Nachdem sich die Band vorerst von der Bühne verabschiedete brach im Publikum ein einheitlicher und wiederhallender Sing-Sang aus: „Blut, Blut, Räuber saufen Blut. Raub und Mord und Überfall sind gut. Hoch vom Galgen klingt es, hoch vom Galgen klingt es. Raum und Mord und Überfall sind gut.“ Schließich kamen Eric Fish, Bodenski und co. wieder zurück auf die Bühne und schmetterten Julia und die Räuber als krönenden Abschluss.

Alles in allem war die 2023er Eisheilige Nacht wieder ein weiteres Exemplar einer erfolgreichen Tradition. Und wie es sich für Traditionen gehört, werden die Eisheiligen Nächte auch im Jahr 2024 weitergeführt. Mit dabei sind dieses Mal die Irish-Folk-Punker The O’Reillys and the Paddyhats sowie die Folk-Rocker Harpyie. Der Co-Headliner wird erst noch bekannt gegeben. Die Termine stehen auch bereits fest und der Vorverkauf startet im Frühjahr: 13.12. Pratteln / 14.12. Stuttgart / 20.12. Dortmund / 21.12. Gießen / 22.12. Dresden / 26.12. Braunschweig / 27.12. Würzburg / 28.12. Bielefeld / 29.12. Bremen / 30.12. Potsdam.
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